Als Ursachen für eine Legenot kommen in Frage:
* fehlende oder ungeeignete Eiablageplätze (psychogene Legenot),
* Allgemeinerkrankungen und Mangelzustände,
* übergroße Gelege,
* Eianomalien (Übergröße, Mißgestaltung).
Insbesondere bei Leguanen der Gattungen Iguana, Ctenosaura und Cyclura kommt es unter Terrarienbedingungen häufig zu psychogener Legenot.
Wenn man sich die Bedingungen vergegenwärtigt, unter denen die Leguanweibchen in der Natur ihre Eier ablegen – bis zu 2 m lange Gänge, die 30 bis 50 cm unter die Erdoberfläche reichen -, ist es nicht verwunderlich, dass einer mit Substrat gefüllte Wanne als Eiablageplatz kaum geeignet ist.
Einen zweckmäßigen und nicht allzu aufwendigen künstlichen Eiablageplatz für Leguane haben Werner & Miller (1984) entwickelt.
Anmerkung: Den Bau von Eiablagekisten findet ihr unter Fortpflanzung Iguana.
Trächtige importierte Weibchen sind von den Transportstrapazen meist so entkräftet, dass sie nicht in der Lage sind, die Eier abzusetzen und an Legenot sterben.
Weiterhin sind zehrende Allgemeinerkrankungen (Entzündungen, Tumoren) sowie Mangelzustände, insbesondere Vitamin- und Mineralstoffdefizite, mögliche Legenotursachen.
Bei reichlicher Fütterung neigen viele Reptilienarten dazu, übergroße Gelege oder übermäßig viele Gelege in Folge zu produzieren, was durch Erschöpfung und Austrocknung (die Eier nehmen gegen Ende der Trächtigkeit viel Wasser auf) zum Tod führen kann.
Eianomalien als Hinderungsgrund für eine normale Eiablage kommen ebenfalls vor.
(G. Köhler beschreibt einige Eianomalien, z.B. Eier die übergroß oder durch fädige Strukturen miteinander verbunden waren.)
Eine Legenot äußert sich darin, dass das Weibchen, das vorher auf der Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz viel herumgelaufen ist und gegraben hat, ruhiger wird, sich scheinbar wieder normal verhält und sogar zu fressen beginnt.
Gerade dann wird es kritisch, denn nicht abgesetzte beschalte Eier können nicht mehr resorbiert werden.
Der Inhalt verkäst, und sie verkleben mit dem Eileiter.
Nach zwei bis vier Wochen stirbt das Weibchen schließlich an einer eitrigen Eileiterentzündung, meist in Verbindung mit einer Peritonitis (Bauchfellentzüngung).
Im günstigeren Fall kann es zum „Verwerfen“ der Eier kommen, was sich darin äußert, dass das Weibchen nach Überschreiten des physiologischen Eiablagetermins das Gelege nicht vergräbt, sondern wahllos im Terrarium verstreut.
Dabei ist zu beachten, dass diese Tiere oftmals nicht alle Eier verwerfen, sondern einige wenige im Eileiter verbleiben, wo sie zu oben genannten Komplikationen führen können.
Um sicher zu sein, dass auch wirklich das gesamte Gelege abgesetzt worden ist, sollte man diese Weibchen unbedingt röntgen lassen.
Quelle: aus dem Buch: Krankheiten der Amphibien und Reptilien von Gunther Köhler
c by samara